Wie wird in der EVS mit Antwortausfällen bei Haushalten umgegangen?
Ob Haushalte im Haushaltsbuch ihre Einnahmen und Ausgaben unvollständig eintragen, wissen wir nicht. Wenn im Haushaltsbuch Felder leer bleiben, nehmen wir an, dass keine entsprechenden Einnahmen oder Ausgaben vorhanden waren.
Durch Vergleiche mit anderen Datenquellen ist uns aber natürlich bekannt, dass die Einnahmen und Ausgaben nicht vollständig erhoben werden. Dies ist typisch für alle Haushaltsbudgeterhebungen weltweit; offenbar haben Haushaltserhebungen hier Grenzen. Die Untererfassung der Einnahmen rührt insbesondere aus der Untererfassung der Einkommen aus Selbstständigkeit und Vermögen (hier dürfte aber weniger Nonresponse die Ursache sein, sondern hauptsächlich das Fehlen der wenig teilnahmebereiten reichen Haushalte, die oftmals Selbstständige darstellen, in der Stichprobe).
Bei den Ausgaben der EVS fällt auf, dass die Wohnungsausgaben relativ gut erfasst sind, hingegen die anderen Ausgabenbereiche eher untererfasst, was sich in einem zu hohen Anteil der Wohnkosten an den gesamten privaten Konsumausgaben ausdrückt. Außerdem werden sensible Ausgaben wie z.B. Ausgaben für Drogen oder Prostitution eher nicht von den Haushalten aufgeschrieben. Bei den Lebensmitteln ist zu vermuten, dass Getränke manchmal nicht von den Haushalten aus den Gesamtausgaben für Lebensmittel herausgerechnet werden (vermutlich notieren sie einfach die Gesamtsumme auf dem Kassenbon bei den Nahrungsmitteln).
Des Weiteren wissen wir aus einer Feedbackbefragung, dass viele Haushalte ihre Ausgaben mit einem Time-Lag im Haushaltsbuch erfassen, sodass Erinnerungsfehler eine Rolle spielen. Vielfach stellen Eintragungen der Haushalte auch gerundete Werte dar, bei denen von Erinnerungsfehlern auszugehen ist. In der besagten Feedbackbefragung der EVS 2013 gab ein Teil der Haushalte an, dass Sie Fragen/Teile der EVS nur unvollständig beantworteten. Als wichtigster Grund wurde genannt, dass sie keine entsprechenden Unterlagen zur Hand hatten. Wir nehmen an, dass sich dies vor allem auf den Erhebungsteil Geld- und Sachvermögen bezieht.
Anzumerken ist, dass rund 20.000 Haushalte im Laufe der EVS ausfallen, die meisten direkt nachdem sie ihr Paket mit den Erhebungsunterlagen bekommen haben.