Familienkonstellation in SC3

Ich interessiere mich für die Familienkonstellation, in der die Targets (also die SuS) leben (möglichst Welle für Welle), und möchte gerne wissen, ob es noch bessere Möglichkeiten gibt als die (nicht gerade perfekten), die ich sehe.

Möglichkeit 1: Im Parent-Datensatz nachsehen. Dort gibt es jeweils Angaben zur Auskunftsperson (auch in ParentMethods) sowie zum Partner, einschließlich einer Angabe zur Beziehung zum Zielkind (also z.B. leibliche Mutter, Stiefvater usw.).

Nachteile:

(a) Angaben sind nur vorhanden, wenn Eltern mitgemacht haben. (b) Auch wenn (a) zutrifft: Angaben zum Partner/zur Partnerin sind nur vorhanden, wenn diese/r einverstanden war. (c) Zumindest in den ersten beiden Wellen gibt es für die Befragungsperson nicht die Kategorie "Sonstiges" bei der Frage nach der Beziehung zum Zielkind.

Möglichkeit 2: Befragung der Targets (Zielkinder). Dort wird gefragt, mit wem sie jeweils zu Hause zusammenleben (also z.B. leibliche Mutter, Stiefvater etc.). Da die Targets eine wesentlich höhere Teilnahmequote haben, kommt man somit zu wesentlich mehr Angaben.

Nachteile sehe ich vor allem darin, dass die Angaben gelegentlich denen der Eltern widersprechen. Das muss natürlich nicht an den Targets liegen, es kann auch ein Problem der Elternbefragung sein. Bzw. es muss auch nicht unbedingt ein Problem sein. Beispielsweise sind Eltern und Targets i.d.R. wohl nicht genau zur gleichen Zeit befragt worden, so dass sich etwas geändert haben könnte. Auch ist der Begriff des Zusammenlebens sicherlich in gewisser Weise dehnbar, so dass das befragte Elternteil und das Zielkind unterschiedliche Wahrnehmungen haben.

Ein weiterer Nachteil der Target-Daten ist, dass man nur Angaben zu Personen hat, mit denen sie zusammenleben. Die Eltern werden auch nach Partner/innen gefragt, mit denen sie nicht zusammenleben. Wegen der vielen Missings bei den Eltern kommt man damit allerdings leider nicht sehr weit.

Wahrscheinlich muss in letzter Instanz jede/r User/in selbst entscheiden, wie er oder sie damit umgeht. Mich würde jetzt vor allem interessieren: Habe ich noch irgendwas übersehen, d.h., gibt es noch weitere Quellen, in denen man (u.U. generierte?) Daten finden kann? Und auch: Gibt es noch wichtige Hinweise, die man beim Arbeiten mit den genannten oder mit anderen Daten beachten muss?

Lieber Herr Ludwig-Mayerhofer

aus datenschutzrechtlichen Gründen können die Informationen über Partneschaften der Eltern nur mit Einverständnis der Betroffenen eingeholt werden. Das limitiert natürlich die Möglichkeiten.

Nach einem Blick in die Daten sehen wir auch keine weiteren Quellen, haben aber dennoch eine Anregung:

Aus dem Elterninterview wird der Datensatz spSibling generiert, in dem u.a. die Verwandschaftsbeziehung zwischen den Geschwistern und die Anzahl der Kinder im Haushalt abgelegt sind. Das ließe sich evtl. mit der Haushaltsgröße aus pParent / pTarget vergleichen.

Zu Ihrer Frage nach generellen Hinweisen zum Arbeiten mit diesen Daten: 

Das NEPS ist kein Elternpanel, d.h. welche Person in einer Welle als Auskunftsperson Informationen zu sich und über das Kind macht, ist nicht persistent über die Wellen hinweg. Für die Frage nach der Partnerschaft und der Beziehung zum ZIelkind bedeutet das u.U., dass unterschliedliche Infomationen in unterschiedlichen Wellen vorliegen und beispielsweise wechselnde Partnerinformationen aus verschiedenen Wellen dennoch stabile Familienkonstellationen bedeuten können.

Viele Grüße

SImon Dickopf