Liebes SOEP Team,
ich arbeite derzeit an meiner Masterarbeit (Psychologie) und möchte im Rahmen einer Längsschnittanalyse Daten aus dem SOEP-CHILD verwenden.
Meine Forschungsfrage behandelt den Einfluss von autoritativem und autoritärem Erziehungsstil auf die negative emotionale Reaktivität von Kindern zwischen 7 und 10 Jahren. Ich habe mich mit den Empfehlungen aus dem SOEP-Companion (Version v36) beschäftigt und versuche, die dort beschriebenen Vorgehensweisen möglichst sorgfältig auf SPSS zu übertragen (keine vertieften Kenntnisse in Stata oder R).
Mein aktueller Plan:
Stichprobenfilterung:
- T1 (Erziehungsstile): Auswahl von Kindern im Alter von 7–8 Jahren.
- T2 (emotionale Reaktivität): Auswahl von Kindern im Alter von 9–10 Jahren.
- Nur vollständige Fälle werden berücksichtigt.
Berechnung und Umgang mit Alter:
- Alter wird immer berechnet: SYEAR – Geburtsjahr.
- Danach wird je nach Messzeitpunkt unterschiedlich gefiltert:
- T1: Filterung auf 7–8 Jahre.
- T2: Filterung auf 9–10 Jahre.
- Das Alter bei T2 wird zusätzlich als metrische oder kategorisierte Kontrollvariable verwendet.
Handling von Missing Values:
- Negative Werte (-1 bis -8) werden als Missing definiert.
Datenstruktur:
- Long-Format wird beibehalten (eine Zeile pro Kind und Jahr).
Merging der Datensätze:
- Zusammenführung über PID und SYEAR.
- Nach dem Merge werden nur vollständige Fälle (_merge == 3) behalten.
- Merge-Verhältnis:
- 1:1-Merge bei personenbezogenen Daten (PPATHL, KINDL, CHILDL).
- Gegebenenfalls m:1-Merge, wenn Haushaltsvariablen hinzugefügt werden.
- Weitere Merges zur Einbeziehung von:
- Geschwisteranzahl (z. B. aus KINDL oder HHNATKINDL).
- Sozioökonomischer Status (z. B. Einkommen, Bildung der Eltern).
Umgang mit Angaben beider Eltern:
- Nur eine Bezugsperson einbeziehen
Variablenauswahl:
- Prädiktoren:
- Autoritativer Erziehungsstil (Mittelwertbildung aus passenden Items).
- Autoritärer Erziehungsstil (Mittelwertbildung aus passenden Items).
- Kriterium:
- Negative emotionale Reaktivität (Skala auf Basis SDQ).
- Kontrollvariablen:
- Alter bei T2
- Geschlecht
- Geschwisteranzahl
- Sozioökonomischer Status
Skalenbildung und Reliabilität:
- Aggregation der Items pro Skala (z. B. Mittelwertbildung).
- Berechnung von Cronbach’s Alpha zur Überprüfung der internen Konsistenz.
Hauptanalyse:
- Hierarchische multiple lineare Regression in SPSS (Blockweise):
- Block 1: Einfügen der Kontrollvariablen.
- Block 2: Hinzufügen des autoritativen Erziehungsstils.
- Block 3: Hinzufügen des autoritären Erziehungsstils.
- Modellvergleich: Beobachtung der Änderung der erklärten Varianz (ΔR²) zwischen den Blöcken.
Diagnostik:
- Prüfung auf Multikollinearität (VIF).
- Überprüfung der Normalverteilung der Residuen (Histogramm, P-P-Plot).
- Überprüfung auf lineare Zusammenhänge (Scatterplots).
Meine Fragen an euch:
- Seht ihr in diesem Vorgehen grundlegende Fehler oder wichtige Aspekte, die ich noch ergänzen sollte?
- Insbesondere: Seht ihr Fallstricke beim Merging, beim Handling der Altersvariablen oder bei der schrittweisen Regression in SPSS?
Ich danke euch schon jetzt ganz herzlich für eure Unterstützung und Anmerkungen und hoffe meine Fragen helfen noch jemanden anderen😊
Beste Grüße Anna