Liebes Forum,
ich arbeite mit SC3 und habe mir bisher immer die Infos zu den Variablen über den infoquery Befehl der Stata-Nepstools geholt. Bei den Variablen zum Selbstkonzept Deutsch sind die Infos dort jedoch sehr verwirrend. Ich gehe davon aus, dass t66000a_g1 entsprechend des Labels „Selbstkonzept Deutsch“ die Variablen t66000a bis t66000c zusammenfasst. Infoquery behauptet jedoch, dass nur das Item „Im Fach Deutsch bin ich ein hoffnungsloser Fall“ verwendet wurde. Ich habe bisher schon in unterschiedlichsten Dokumentation gesucht, jedoch nichts gefunden. Ich würde mich sehr über Rückmeldungen freuen, wie genau die drei _g Variablen der Selbstkonzepte generiert wurden, bestenfalls in Form einer zitierfähigen Dokumentation. Falls die generierten Variablen wirklich andere Variablen zusammenfassen, sollte es zudem doch bereits Kennzahlen zur internen Konsistenz der Items geben. Gibt es die und falls ja, wo finde ich die?
Hallo dennis,
die generierten Variablen zum Selbstkonzept sind berechnet als „einfaches“ arithmetisches Mittel der jeweils zugehörigen Einzel-Items:
Konzept
generierte Variable
einfließende Variablen
Selbstkonzept: Deutsch
t66000a_g1
t66000a,t66000b,t66000c
Selbstkonzept: Mathematik
t66001a_g1
t66001a,t66001b,t66001c
Selbstkonzept: Schule
t66002a_g1
t66002a,t66002b,t66002c
Oder, anders gesagt: Deine Annahme ist genau richtig. Was dich (verständlicherweise) irritiert, ist ein eher technisch begründeter Umstand: Die Fragetexte und sonstigen erweiterten Metadaten, die wir in SUFs an Variablen speichern (und die mit infoquery in Stata sichtbar gemacht werden können) enthalten immer nur die Informationen aus dem Hauptitem, aus dem eine Variable erzeugt wurde. Im Falle von Panelitems, die über mehrere Wellen hinweg eingesetzt wurde, ist das das jeweils jüngste Item; im Falle von generierten Variablen (wie hier) das in der Variablennamensfolge alphabetisch erste Item, das einfließt (hier also t660001). Ich hoffe, das klärt die Problematik ausreichend auf.
Die meiner Kenntnis nach best passende zitierfähige Quelle für die Erfassung des Selbstkonzepts in den NEPS-Befragungen findet sich im Buchkapitel „Measuring Self-Concept in the NEPS“ von @f.wohlkinger, Michael Bayer und Hartmut Ditton (doi:10.1007/978-3-658-11994-2_11). Die Fragen zum Selbstkonzept sind aus der PISA-Studie der OECD im Jahr 2000 entnommen, die Dokumentation der Erhebungsmaterialien ist online abrufbar.
Melde dich gerne wieder, wenn es noch Unklarheiten geben sollte!