Hallo Herr Schmitt,
die Frage, ob Sie Gewichte verwenden sollten, hängt zum einen von der konkreten Fragestellung ab. Da Sie unterschiedliche Befragungspersonen betrachten und eine Auswahl an Wellen nutzen (Schüler in Welle 3 und Eltern in Welle 5), gibt es für Ihren konkreten Fall kein entsprechendes Gewicht, das bereits in den Daten enthalten wäre. Das Gewicht w_t3 (w_t5) bezieht sich auf die an Welle 3 (Welle 5) teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Das Gewicht w_tp1_std hingegen auf die an Welle 1 gemeinsam teilnehmenden Eltern und Kinder der Welle 1. Am ehesten geeignet wäre also noch das Gewicht w_t3, wobei dieses die (mögliche) Selektivität der Elternteilnahme an Welle 5 nicht berücksichtigt.
Die Gewichte der SC4 beinhalten im Wesentlichen Informationen zu Design und Nonresponse, welche in den von Ihnen benannten Reports dokumentiert sind. Sobald das Design oder der Nonresponse einen Einfluss auf Ihre Analyse hat müssen Sie die Gewichte verwenden. Um das zu testen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die in den nachfolgenden Beiträgen dargestellt sind:
- Pfeffermann, D. (1998). Weighting for unequal selection probabilities in multilevel models. Journal of the Royal Statistical Society: Series B (Statistical Methodology), 60 (1), 23-40.
- Rubin, D. (1985). The use of propensity scores in applied Bayesian inference. In J. Bernardo, M. Degroot, D. Lindley, & A. Smith (Eds.), Bayesian statistics (Vol. 2,p. 463-472). Elsevier Science Publishers B.V.
- Snijder, T., & Bosker, R. (2012). Multilevel analysis: An introduction to basic and advanced multilevel modeling. In (2nd ed., p. 216-246). Sage Publications.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Walter Steinhauer