Um zu Überprüfen, ob jemand einen Teil seines Studiums im Ausland verbracht hat, habe ich mit den Variablen ts15223 (mind. 1 Monat im Ausland generell) und tg2495a (mind. 1 Monat an einer ausländischen Hochschule) gearbeitet.
Die Daten zeigen jedoch, dass nur weit unter 10% der Individuen einen Monat während ihres Studiums im Ausland verbracht haben. Dieser Wert kommt mir sehr niedrig vor, da alleine 2013 jeder dritte deutsche Student im Ausland war (DAAD).
Gibt es hierzu eine Erklärung, warum dieser Wert so gering ausfällt? Oder besser geeignete Variablen, die ich womöglichen übersehen habe?
Ich habe mal in die Daten geschaut und komme zum selben Ergebnis: Die Teilnehmer einer Auslandsstudium sind unterrepräsentiert. Da kann mehrere Gründe haben. Befragte sind während eines Auslandsaufenthalts schwer bis überhaupt nicht für Interviews erreichbar. Nach der Rückkehr aus dem Ausland mag einerseits die Bindung an die NEPS-Studie nicht mehr so hoch sein wie zuvor. andererseits ziehen viele Studenten nach dem Auslandssemester um. Hinzu kommt noch, dass kürzere Auslandsaufenthalte bei einem späteren Wiedereinstieg ins Panel vergessen oder verschwiegen werden könnten. Das sind natürlich nur Mutmaßungen, aber andere Erklärungen finde ich nicht - eine Abweichung der Auslandsstudenten im Vergleich zu den Rohdaten kann ich nicht finden.
Nach Rücksprache mit der Methodengruppe muss ich leider anmerken, dass man dieses Problem auch durch Gewichtungsverfahren nicht reduzieren kann.
Ich hoffe, ich konnte dir wenigsten etwas weiterhelfen.