SC2: Klassen-IDs und Schul-IDs (ID_cc und ID_i)

Liebe Forums-Mitglieder, liebes FDZ-Team,

wir arbeiten derzeit mit den Files der NEPS-SC2 (Version SC2_D_6-0-1) und möchten gern Multilevelmodelle mit 3 Ebenen über Schul- sowie Klassen-IDs (ID_i und ID_cc) für die Jahrgangsstufen 1 bis 4 spezifizieren.

In diesem Zusammenhang sind wir auf folgendes Problem bzw. auf folgende Fragen gestoßen: Für alle Kinder, die sowohl in Welle 5 (Jgst. 3) als auch in Welle 6 (Jgst. 4) an NEPS teilnahmen, scheinen die Klassen-IDs (ID_cc) aus Welle 5 in Welle 6 noch weiter ausdifferenziert worden zu sein, so dass Kinder, die in der 3. Jgst. dieselbe Klasse besuchen, in der 4. Jgst. (mitunter einzeln) auf unterschiedliche Klassen aufgeteilt worden sind. Entsprechend nimmt die Anzahl der Klassen in Jgst. 4 stark zu (bei gleichzeitig abnehmender Schüler- und Schulanzahl) und es resultieren sehr viele Klassen, die mit nur sehr wenigen Kindern besetzt sind. Ist das so intendiert? Wie können wir nun für die 4. Jgst. Kinder derselben Klassen identifizieren?

Ich habe bereits hier im Forum gelesen, dass das Schema der Klassen-ID-Zuordnung zwischen Welle 4 (2. Jgst.) und Welle 5 (3. Jgst.) geändert wurde und somit die Klassen-IDs zwischen diesen beiden Wellen (derzeit) nicht längsschnittlich verknüpft werden können. Trifft dies auch auf die Schul-IDs (ID_i) zu? Da wir perspektivisch auch die längsschnittliche Verknüpfung der IDs benötigen, würden wir gern noch wissen, ob eine längsschnittliche Anpassung der Klassen-IDs (und ggf. Schul-IDs) noch geplant ist?

Herzlichen Dank bereits im Voraus für eure Antworten!

Schöne Grüße

Sophie Stallasch

 

Liebe Sophie,

leider kann ich deine Frage noch nicht komplett beantworten, ich starte aber mal mit dem, was ich weiß:

a) ihr könnt die Zugehörigkeit von Kindern ausschließlich über die Variablen ID_i und ID_cc feststellen. Ihr schlagt also schon den richtigen Weg ein, anders als über ID_cc lässt sich keine Klassenzugehörigkeit identifizieren.

b) die Schul-IDs ID_i bleiben persistent über die Wellen. Du kannst also davon ausgehen, dass sich diese nur einmal für eine Person ändert -- nämlich beim Wechsel vom Kindergarten zur Schule. Da wir bei der individuellen Befragung keine Schul-IDs mehr erfassen, würde sich die Schul-ID nur dann ändern, falls eine Person von NEPS-Schule zu NEPS-Schule wechselt. Das ist aber in den bisherigen Daten nicht der Fall.

c)  Klassen-IDs sind nur innerhalb einer Welle gültig. Über die Wellen hinweg haben wir aufgrund unseres Erhebungsdesigns (aber auch wg. der teilweise sehr heterogenen Definition von "Klasse" in den vers. Schulformen) keine Möglichkeit, Cluster unterhalb der Schul-ID zu bilden.

Ob und warum es dazu kommt, dass zwischen W5 und W6 die Klassenanzahl steigt, so wie du es berichtest, und ob wir etwas dagegen tun können, kann ich leider noch nicht sagen. Ich werde das aber recherchieren, dazu muss ich erst noch in die Daten schauen!

Alles Gute,

Tobias

Hi Sophie,

a) ihr könnt die Zugehörigkeit von Kindern ausschließlich über die Variablen ID_i und ID_cc feststellen. Ihr schlagt also schon den richtigen Weg ein, anders als über ID_cc lässt sich keine Klassenzugehörigkeit identifizieren.

b) die Schul-IDs ID_i bleiben persistent über die Wellen. Du kannst also davon ausgehen, dass sich diese nur einmal für eine Person ändert -- nämlich beim Wechsel vom Kindergarten zur Schule. Da wir bei der individuellen Befragung keine Schul-IDs mehr erfassen, würde sich die Schul-ID nur dann ändern, falls eine Person von NEPS-Schule zu NEPS-Schule wechselt. Das ist aber in den bisherigen Daten nicht der Fall.

c)  Klassen-IDs sind nur innerhalb einer Welle gültig. Über die Wellen hinweg haben wir aufgrund unseres Erhebungsdesigns (aber auch wg. der teilweise sehr heterogenen Definition von "Klasse" in den vers. Schulformen) keine Möglichkeit, Cluster unterhalb der Schul-ID zu bilden.

Tobias' Antwort stimme ich völlig zu. Insbesondere zu Punkt c) möchte ich ergänzen: Über Befragungswellen (und damit Schuljahre) hinweg persistente Klassen-IDs sind nicht so einfach (vielleicht sogar: überhaupt nicht) zu operationalisieren, wie es scheint. Naturgemäß wechseln Kinder zwischen Jahrgangsstufen (aus welchem Grund auch immer) die Schulklassen – mache Klasse wird aufgeteilt, einige Kinder verlassen die Schule, neue kommen hinzu, etc. Klassen-Namen (1a, 2b, 3a, etc) sind variabel. Klassenlehrer wechseln. Das führt notwendigerweise dazu, dass der Klassenkontext zwischen zwei Schuljahren so gut wie nie identisch zueinander ist. Aus diesem Grund sind die Klassen-IDs in den NEPS-Daten keine zeit-persistenten Identifikatoren.

Wie ihr richtig feststellt, nimmt die Anzahl der Klassen mit jeder Befragung zu. Das liegt eben gerade an Wechseln der Schüler zwischen Klassen, wie gerade beschrieben. Es ist eine notwendige Komplexität, um die Kontexte von Schulkindern wirklichkeitsnah abbilden zu können.

Der folgende Stata-Schnipsel illustriert das auf Basis des SC2-SUFs (Version 6.0.1):

nepsuse CohortProfile , cohort(SC2) version(6.0.1) clear
quietly : nepsmiss ID_i ID_cc tx80521
levelsof wave if wave>2
foreach wave in `r(levels)' {
	quietly : distinct ID_cc if tx80521==1 & wave==`wave'
	display as result in smcl `"{text}Welle {result}`wave'{text}: {result}`r(N)'{text} Teilnehmende in {result}`r(ndistinct)'{text} Klassen (Teilnehmer/Klasse-Quote von "' %4.2f `r(N)'/`r(ndistinct)' `"{text})"'
}

Ergebnis:

Welle 3: 6009 Teilnehmende in 866 Klassen (Teilnehmer/Klasse-Quote von 6.94)
Welle 4: 5259 Teilnehmende in 781 Klassen (Teilnehmer/Klasse-Quote von 6.73)
Welle 5: 5566 Teilnehmende in 888 Klassen (Teilnehmer/Klasse-Quote von 6.27)
Welle 6: 5418 Teilnehmende in 1002 Klassen (Teilnehmer/Klasse-Quote von 5.41)

Beste Grüße
Daniel Bela