Liebes FDZ-LIfBi-Team und liebe Forenmitglieder,
ich analysiere derzeit mit der SC2 & SC3, wie sich ein bestimmtes Ereignis in der Schullaufbahn auf die Kompetenzen eines Kindes auswirkt, indem ich seine Kompetenzwerte vor und nach dem Ereignis vergleiche.
Laut Forum und Pohl & Carstensen (2012:16) sollen für längsschnittliche Analysen auf Individualebene unkorrigierte WLEs verwendet werden, da nur diese über die Zeit vergleichbar sind. In meinen Daten sehe ich einen Anstieg der unkorrigierten WLE-Durchschnittswerte über die Zeit (außer in der SC3 bei „mag7_sc1u->mag9_sc1u“ und „reg7_sc1u->reg9_sc1u“).
Meine Frage ist: Ist es korrekt, dass in den unkorrigierten WLEs der „natürliche“ Kompetenzzuwachs (bzw. -schwankung) über die Klassenstufen nicht herausgerechnet ist? Falls das so ist, möchte ich in meinen Analysen für die Klassenstufe kontrollieren, um diesen Kompetenzzuwachs über die Zeit herauszurechnen.
Vielen Dank im Voraus!
Beste Grüße
Samuel
Lieber Samuel,
es stimmt, dass für längsschnittliche Vergleiche über verschiedene Messzeitpunkte die Variablen mit der Endung _sc1u
verwendet werden müssen. Differenzen zwischen zwei Messungen drücken dann den Kompetenzzuwachs zwischen den beiden Messzeitpunkten aus. Bei der Erstellung der unkorrigierten Variablen wurde für keine anderen Variablen/Effekte kontrolliert. Falls irgendwelche Kovariateneffekte kontrolliert werden sollen, müsste das im Rahmen deiner Analysen geschehen.
Ich weiß nicht, was mit „Klassenstufen kontrollieren“ gemeint ist. Die Differenz zwischen mag7_sc1u
und mag5_sc1u
drückt den Kompetenzzuwachs in Mathematik zwischen Klasse 5 und 7 aus, während die Differenz zwischen mag9_sc1u
und mag7_sc1u
den Kompetenzzuwachs zwischen Klasse 7 und 9 reflektiert. Es handelt sich um Kompetenzzuwäche in unterschiedlichen Lebensabschnitten der Jugendlichen.
Viele Grüße,
Timo
Lieber Timo,
danke für deine schnelle Antwort! Und danke auch für die Bestätigung, dass bei der Erstellung dieser Variablen für keine anderen (Zeit-)Effekte kontrolliert wurde. Das hilft mir sehr weiter.
(Ich meinte mit „Klassenstufen kontrollieren“, dass ich in den Regressionsanalysen die Klassenstufe
als Kontrollvariable hinzufüge, um Kompetenzschwankungen zwischen Klassenstufen herauszurechnen.)
Beste Grüße
Samuel