Liebes NEPS-Team, für Analysen verwende ich nur Items aus dem pParentfragebogen der SC2 Welle 1. Ich werde nur deskriptive Analysen rechnen (Häufigkeiten und Varianzanalysen). Ich habe mich gefragt, ob ich dann überhaupt gewichten muss und falls ja, welches Gewicht ich verwenden soll. Vielen Dank bereits im Voraus!
Liebe Ronja,
die Notwendigkeit der Verwendung von Gewichten für deskriptive Analysen ist in der Literatur so gut wie unumstritten. Allerdings solltest du zunächst für dich abklären, ob überhaupt Schlüsse auf die Grundgesamtheit gezogen werden sollen, also eine repräsentative Stichprobe für die Analyse notwendig ist, oder ob dir eine schlichte Beschreibung der Startkohorte ausreicht. Dann brauchst du nämlich in der Tat keine Gewichte.
Falls du gewichten möchtest, wäre das Querschnittsgewicht für die gemeinsame Eltern-Kind-Teilnahme in Welle 1 (w_tp1) zu verwenden. Angemerkt sei aber, dass Repräsentativität nur bezogen auf den Zielpersonen‐Kreis zum damaligen Ziehungszeitpunkt und gegeben des damaligen Ziehungssettings gewährleistet werden kann.
Grüße und viel Erfolg!
Liebe Ariane,
herzlichen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort! Ich denke, dass es für meine Analysen sinnvoll ist eine gewisse Repräsentativität anzustreben und werde dann mit dem Gewicht w_tp1 arbeiten.
Viele Grüße
Ronja
Liebes NEPS-Team,
ich habe nochmal eine Nachfrage zur Gewichtung der SC 2 Welle 1. Wie oben beschrieben arbeite ich ausschließlich mit der Elternbefragung (pParent) im Querschnitt, also 2340 Fällen, und beziehe mich nicht auf die Kinder (Target). Das Querschnittsgewicht (w_tp1) hat allerdings nur 2309 Fälle. Daher wollte ich nachfragen warum die Fallzahl des Gewichts und der Elternbefragung abweicht? In meinen Analysen würde die 31 Fälle, für die kein Gewicht vorliegt, ausschließen (?).
Herzlichen Dank und viele Grüße
Ronja
Liebe Ronja,
das ist richtig. Da unsere Zielpersonen der NEPS SC2 die Kinder und nicht deren Eltern sind, erhalten die Eltern selbst kein Gewicht, sondern nur eines wenn sie gemeinsam mit ihrem Kind teilnehmen. Daher der Fallzahlenunterschied.
Du beziehst dich offensichtlich nur auf die Eltern. Die Gewichte berücksichtigen aber kindseitig das Ziehungsmuster und den Nonresponse. Durch eine Gewichtung korrigierst du somit nicht auf Repräsentativität des Elternbestandes.
Grüße
Ariane
Liebe Ariane,
ich glaube, jetzt habe ich es verstanden. Konkret beziehe ich mich auf Items zur familiären Lernumwelt von Vorschulkindern. Da diese Informationen zwar im Elternfragebogen stehen, aber sich auf die Zielpersonen (Kinder) beziehen, wäre eine Gewichtung zur gemeinsamen Teilnahme von Eltern und Kindern ratsam. Im Paper zu den Gewichten in Welle 1 (Steinhauer et al., 2016) habe ich gelesen, dass man mit dem Gewicht w_tp1 für die Familienstruktur ausgleicht (Kind wohnt mit beiden Elternteilen). Bezieht sich das Ziehungsmuster und die Nonresponse darauf oder müsste ich bei der Beschreibung des Gewichts in der Publikation noch auf weitere Aspekte eingehen?
Herzlichen Dank und viele Grüße
Ronja
Liebe Ronja,
in dem von dir genannten Papier findest du neben der Beschreibung der Ziehung auch die Modelle zur NR-Korrektur (Anhang) mit ihren jeweiligen Prädiktoren, also alles was in den Gewichten steckt.
Grüße
Ariane